Karneval, Fußball, Supermodels… wahrscheinlich sind das die ersten Schlagworte die jedem Europäer zu Brasilien einfallen. Ein Besuch im kulturellen Schmelztiegel Lateinamerikas ändert daran manches oder alles:
Quem sabe conhecer o Brasil viu beleza para mais da metade da vida – Wer Brasilien wirklich zu erleben weiß, der hat Schönheit für ein ganzes Leben gesehen.
Es stimmt, die Brasilianer sind Fußball und Karneval verrückt. Vielleicht mit ein Grund, warum man sich kaum aus dem Flugzeug gestiegen so zuhause fühlt. Brasilien wirkt für uns Europäer oftmals europäischer, als es eigentlich ist. Hier auf der anderen Seite der Welt interessiert man sich im Allgemeinen eher weniger für das ansonsten so übermachtige Europa oder die USA.
Brasilien hat seine eigenen Mega-Metropolen und Zentren der Macht.
Die Eroberung des Landes durch Portugal begann um 1500 mit seiner Entdeckung durch den portugiesischen Seefahrer Cabral. Der Export von Holz, Pau Brasil, initiierte eine über Jahrhunderte andauernde wirtschaftliche Abhängigkeit von Portugal.
Heute zeigt sich Brasilien hingegen vielerorts von einer ganz anderen Seite: Sao Paulo mit unvorstellbaren 20 Millionen Einwohnern ist beispielsweise die Heimat der größten asiatischen Population außerhalb Asiens.
Ebenfalls in Sao Paulo findet man die weltweit größte und legale Graffiti-Szene. Best Places sind deswegen hier schlicht und ergreifend die Straßen: Avenida Paulista oder auch die Batman Alley (Rua Goncalo Afonso) ziehen regelmäßig geführte Street Art Touren an. Nicht selten werden Widerstand und Protest gegen das bestehende System wiedergespiegelt: Verschwendung öffentlicher Gelder, Korruption und Kriminialität stehen auch nach der WM 2014 weiterhin an der Tagesordnung. Dem nationalen Leitspruch „Ordem e progresso (Ordnung und Fortschritt)“ traut die Bevölkerung schon lange nicht mehr über den Weg.
Über 70% der Gesamtbevölkerung lebt an der Küste und in städtischen Ballungszentren. Das Leben mit und am Meer ist bestimmend für das brasilianische Lebensgefühl: Havaianas, perfekte Bikini-Girls, Surfen… Auch wenn es 2014 für den fußballerischen WM-Titel nicht reichte, so holte doch wenigstens der brasilianische Profi-Surfer Gabriel Medina einen Weltmeister-Titel nachhause. Das Must-See für alle Rio de Janeiro bleibt auch aus diesem Grund weiterhin die Copacabana.
Nicht vergessen darf man die atemberaubende Landschaft des Innenlands: Amazonas, Savanne und Hochgebirge laden alle, die in Europa landschaftliche Weite vermissen, zu einem Road Trip quer über den Kontinent ein.
Der Traveltastic Geheimtipp ist Fernando de Noronha – das wahre Paradies auf Erden. Das Archipel zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Es ist ein großes Glück, dass hier nur eine begrenzte Anzahl Besucher zugelassen werden. So bleiben traumhaft weiße Sandstrände und eine atemberaubende Unterwasserwelt hoffentlich auch noch in vielen Jahren erhalten.
Was wir sonst noch sagen wollten:
- Auf Reisedepeschen findet Ihr weitere schöne Artikel, um Euch auf Eure nächste Brasilien-Reise vorzubereiten oder Euch einfach nur ein bisschen länger weg zu träumen
- Nicht nur für Surfer ein sehenswerter Film: In Locals of Noronha wird die ganze Schönheit Fernando de Noronha’s deutlich
- Ein weiterer empfehlenswerter Spot ist Búzios an der Costa do Sol. Einen umfangreichen Reisebericht, der uns gut gefallen hat findet Ihr bei urlaubmachen365
- Passende Reiselektüre findet Ihr auf TopodoBrasil
Titelbild: The Real Copacabana Quelle: Christopher Crouzet auf flickr.com
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